Die spanische Küche ist so
vielfältig, wie das Land selbst. Durch historische Gegebenheiten und den
unterschiedlichen Landschaften ist die Küche Spanien äusserst regional geprägt
und hat viele regionaltypische Spezialitäten. An der Küste werden viel Fisch,
Meeresfrüchte und Schalentiere gegessen. Im Landesinneren wird hauptsächlich
Fleisch und Wurst verzehrt. Au sserdem sind Eintopfgerichte sehr beliebt. Auch
kalte Gemüsesuppen sind sehr beliebt in Spanien. Beinahe in jedem Gericht
findet sich Olivenöl. Auch Zwiebeln und Knoblauch finden, wie in allen
Mittelmeerküchen, reichlich Verwendung. Dagegen werden andere Kräuter und
Gewürze eher spärlich verwendet.
Spanische Regionalküchen
Die spanische Küche unterteilt sich in insgesamt elf Regionalküchen, die
aufgrund historischer und landschaftlicher Gegebenheiten eigenständige Küchen
hervorgebracht haben. Da die spanischen Regionen sehr traditionsbewusst sind,
haben sich diese Regionalküchen bis heute weitgehend erhalten.
Altkastilien
Altkastilien bildet das Kernland Spaniens und umfasst die spanische
Hauptstadt Madrid, mit der Sierra de Guadarrama sowie die Städte
Segovia, Salamanca und Avila im Norden. Durch die Maurenkriege wurden in dieser
Region zahlreiche Burgen gebaut, die bis heute zu sehen sind. Die Region
Altkastilien ist besonders durch ihre Braten z.B. vom Spanferkel oder Milchlamm
bekannt. Au sserdem wachsen in Rioja und am Duro einige der besten Weine
Spaniens.
Andalusien
Andalusien erstreckt sich von Huelva am Atlantik bis nach Almeria am
Mittelmeer und nimmt somit den gesamten Süden Spaniens ein. Andalusien ist das
Land der Stierkämpfe und des Flamencos. Kulinarisch ist die Region stark
maurisch geprägt Die Mauren haben hier z.B. kalte Suppen, Fleischspiesse und
Mandelgebäck eingeführt haben. Auch die Sinti und Roma haben hier ihre
kulinarischen Spuren hinterlassen.
Asturien und Kantabrien
Asturien liegt am Atlantik und ist berühmt für Apfelwein und Milch. Eine
weitere Spezialität ist Fabada, ein Eintopfgericht mit grossen weissen
Bohnen.
Baskenland
Die baskische Küche ist aufgrund ihrer Nähe zu Frankreich stark französisch
geprägt. Au sserdem ist das Baskenland berühmt für Kühe, Fischgerichte und Spanische
Mahlzeiten
Das spanische Frühstück besteht meistens aus Brot mit Marmelade oder
"churros" (fritiertes Gebäck) mit heisser Schokolade oder Kaffee. Um
ca. 11 Uhr gibt es einen Snack, bevor es gegen 13:30 und 15:30 das Mittagessen
gibt. Am Nachmittag gibt es noch einen Snack "Merienda". Am
Abend geht man in Spanien entweder zum Tapas-Essen in den traditionellen
Tapas-Bars gegen 20 Uhr oder isst zu Abend. Ein spanisches Abendessen besteht
in der Regel aus zwei Gängen, einer Vorspeise (Primer Plato) mit Suppe, Salat
o.ä. und einem Hauptgang (Segundo Plato) mit Eintöpfen, Fisch, Fleisch und
Gemüse, das meist nur als Beilage gereicht wird. Danach Dessert wie Obst,
Pudding, Eis oder Joghurt. Brot wird zu jedem Gang gereicht. Getrunken wird
spanischer Wein, Wasser oder Softgetränke.
Die Tapas-Bar
Was den Iren ihr Pub und den Deutschen ihre Eckkneipe ist, ist den Spaniern
ihre Tapas-Bar. Hier findet ein Grossteil des sozialen Lebens statt. Hier
werden bei einem Glas Nachrichten, Klatsch und Tratsch ausgetauscht. Dabei isst
man Tapas.
Tapas sind kleine Köstlichkeiten, die man zum Getränk serviert bekommt oder
extra bestellen kann. Bei Tapas unterscheidet man zwischen warmen und kalten
Tapas und man kann so ziemlich alles als Tapas bekommen: Frittierte Gemüse und
Fische, kleine Schinken- oder Fleischportionen, Oliven, Käse oder knackige
Salate.
Der Begriff "Tapas" (=Deckel) bezeichnet die ursprüngliche
Verwendung der Tapas: Es waren Deckel, die in Bars auf die Gläser gelegt
wurden, um Insekten und Schmutz vom Getränk fernzuhalten. Mit der Zeit wurden
aus diesen Deckeln geröstete oder belegte Brotscheiben, die es gratis zum Wein
oder Bier gab und schliesslich wurden daraus die kleinen Gerichte, die man
heute als Tapas bezeichnet.
Bohnen.
Balearen
Die Balearen mit den Inseln Mallorca . Menorca und Ibiza sind durch viele
Kulturen geprägt worden. Spezialitäten der Balearen sind u.a. Ensaimada,
ein schneckenförmiges Blätterteiggebäck und Sobrasada, eine
streichfähige Paprikawurst. Ansonsten gibt es auf den Balearen eher dicke
Eintopfgerichte und deftige Gemüse.
Levante (Valencia-Land)
Die Levante nimmt ein Grossteil der Ostküste Spaniens ein. Bedeutende
Städte der Levante sind Valencia, Alicante und Murcia. In der Levante wurde vor
ca. 200 Jahren die Paella erfunden.
Extremadura
Die fast menschenleere Region im Westen Spaniens ist berühmt für seine
Würste und Schinken. Au sserdem spielen Wild und Tomaten eine grosse Rolle in
der regionalen Küche.
Galicien
Galicien bildet den Nordwestzipfel Spaniens. Hier werden Kohl, Rüben und
Kartoffeln für ganz Spanien angebaut. Auch die Fische und Meeresfrüchte aus
Galicien sind berühmt. Weiter Spezialitäten Galiciens: Schweinefleisch, Kapaune
und Weisswein.
Katalonien
Katalonien umfasst den östlichen Teil der Pyrenäen sowie Barcelona und die
Costa Brava. Katalonien gilt als Heimat des besten spanischen Weissweins. Auch
Eintopfgerichte mit Fisch und Meeresfrüchten sind berühmt.
Navarra und Aragonien
Navarra und Aragonien nehmen den grössten Teil der Pyrenäen ein. Die Küche
dieser Regionen ist eher einfach, bietet aber köstliche Lammgerichte oder
Würste. Au sserdem wachsen in Navarra bspw. Spargel und Waldpilze sowie
fruchtiger Rotwein.
Neukastilien und La Mancha
Die Heimat Don Quixotes bildet die Mitte Spaniens und ist das grösste
Weinbaugebiet Spaniens. Es werden hier jedoch hauptsächlich Massenweine
produziert. Aus Kastilien und La Mancha stammt auch der beste Safran der Welt.